Wohin ?
Wo
alles Fliehn nur Rückkehr ist zu Trümmern.
Wohin ?
Straßen,
schmal gewordene Pfade zu Ruinen.
Bäume,
nacktgebrannt vom Feuer
werden nie mehr sprechen.
Wohin ?
Als
wären alle Straßen
Kehlen
einzig
für den Sog der Flammen.
Feuer
frißt letzten Atem, letzten Schlaf.
Feuer
frißt seinen eigenen Namen bis zur Asche.
Wohin?
Kein
Schnee erreichte mehr die Erde.
Kälte,
die vom Himmel fiel, erlosch im Feuer.
Gesteinigt
der Gekreuzigte vom stürzenden Gewölbe.
Die
Leiter Hoffnung, so viele Sprossen aus zerbrochenen Jahren.
Wie Gott mit rauchverschlossenem Mund
aus echolosen Trümmern rufen –
Nur Raum für Schreie noch.
Die
Nacht verschonte keinen Traum –
Es
hat der Tod das Weinen gänzlich aus der Stadt getrieben,
und
niemand wagt vor diesem Grauen Trost zu sagen.
Was liebten wir in dieser Nacht, wo alles sank in Trümmer.
Vergangenheit in Flammen - Lichterloh.
Hätten
Augen uns von anderen Welten aus betrachtet,
sie
könnten nicht begreifen, daß der Mensch dem Menschen
solch
Entsetzen ist - Solch Entsetzen.
Der
Morgen kam vom Fluß –
Dunkler
war kein Tag als in den schwarzen Bäumen –
Der
Weg der Blüten abgeschnitten vom bittren Wasser in den Zweigen.
Daß
wir den Abgrund sehen zwischen Licht und Schmerz,
stieg
hell die Sonne auf an diesem Morgen.
Sie
zweifelte an ihrem Schein – so ungeheure Glut war vor ihr aus der Nacht
gestiegen.
Flügel
zerbrochener Engel wie Laub verstreut in alle Winde,
Treibgut
am Ufer des Meeres aus Stein.
Hoch
oben auf dem Kuppelrest die Zweige hin und her im Wind,
als
wollten sie erinnern an verlorene Glocken.
Die Berge abgetragen Die
Zeit, noch gestern fest im Fels verschlossen,
aus langer Schattenzeit ragt bis zum Kreuz
jetzt Stein um Stein –
wir dürfen Hoffnung sagen Die
Hoffnung, in das Erz tief eingegossen,
nach unsagbarem Leid. sie läutet
hell das Leben ein...
wo all die Trümmer lagen Die
Wetter haben noch kein Dunkel auf den Stein gelegt,
ist Licht zurückgekehrt. geheilt
vom Feuer sein Gesicht.
Aus
Felsen ist das Haus gebaut, noch einmal uns zurückgegeben.
Wir, die wir spät geboren, sehn, was so lang verloren,
aus einem Meer von Steinen zurückfand in das Licht.
Lang
haben Hoffnungen den grauen Fels bewohnt,
bis
sich der Engel aus dem Stein erhob, aus der Geduld uns seine Flügel wuchsen –
Wo
sich der Stein in seinen Schwingen öffnet,
hat
sich der Durst der Luft nach einem Ziel erfüllt.
Ankunft des
Kreuzes
Nach
langer Fremdheit treffen sich die Ufer wieder, berühren sich am Kreuz,
in
seinen offnen Armen über unserer Stadt.
Die Nacht brach an im Sterben, das vor allen Türen schrie,
das nicht vergessen kann den Namen Coventry.
Es
fragen Stimmen noch – ich höre ihre Worte leise wie Laub,
das
noch vom Sommer spricht,
das
sich verirrt auf seiner Reise – ich sehe seine Farben brennen,
die
schon die Zeit der Fröste kennen,
sich
schon so weit entfernt von ihren Bäumen haben –
Sie
fragen uns, ob wir schon ihre Nacht vergessen,
sie
fragen, ob wir je den ausgelöschten Traum ermessen.
Tod soll dem Tod nicht mehr gleichen,
sterben keine Grenze mehr sein.
Das Kreuz schreibt sein Hoffnungszeichen
in die Weite des Himmels ein.
Lang
war der Weg der Steine bis sie sich wieder fügten in ihr Haus.
Mit
uns zurückgekehrt aus dem Vergessen in das Leben,
in
ihrem Glockenschlag das Echo zu bewahren unserer Stimme.
Die
Kuppel, welch ein Haupt –
Wir
könnten das Gedächtnis sein,
das
sie für immer füllt
mit
Leben.